So wird die Feuerwehr moderner (SZ-Artikel)

Ein Löschfahrzeug und neue Kleidung sollen her. An der Roten Schule wird eine Sirene installiert, die Vorteile bringt.

Von Marcus Herrmann

Frank Fischer, Chef der Meißner Feuerwehr, ist inzwischen seit 25 Jahren als Ehrenamtlicher im Einsatz. Sein Vater war bis 2011 insgesamt sogar doppelt so lange für eine Freiwillige Feuerwehr tätig. Wie es aussieht, gibt Fischer die Tradition weiter. Seine sieben Jahre alte Tochter Ella gehört bereits zu den Erfahrenen in der Bambinifeuerwehr.
Frank Fischer, Chef der Meißner Feuerwehr, ist inzwischen seit 25 Jahren als Ehrenamtlicher im Einsatz. Sein Vater war bis 2011 insgesamt sogar doppelt so lange für eine Freiwillige Feuerwehr tätig. Wie es aussieht, gibt Fischer die Tradition weiter. Seine sieben Jahre alte Tochter Ella gehört bereits zu den Erfahrenen in der Bambinifeuerwehr.

© Claudia Hübschmann

Meißen. Knapp 50 Minuten bleibt der Funkmeldeempfänger still. Dann schlägt er hörbar Alarm. Meißens Wehrleiter Frank Fischer muss eilig los. In Weinböhla sind die Kameraden gefragt – ein Gefahrenguteinsatz an der Moritzburger Straße steht an. Da sich im Meißner Feuerwehrhaus an der Großenhainer Straße der derzeit einzige einsatzbereite dafür nötige Spezialwagen des Landkreises befindet, rücken die Kameraden mit zwei Fahrzeugen unter Blaulicht ab.

In den knapp 50 Minuten zuvor erzählt Frank Fischer, Vater zweier vier und sieben Jahre alter Töchter, verheiratet und seit 1993 in Meißen im Einsatz, worauf die Feuerwehrmänner- und Frauen in diesem Jahr vorausblicken. Über die 283 Einsätze in 2017, darunter 48 Brände, hatte Fischer bereits während der Jahreshauptversammlung letzte Woche im Rathaus informiert. Nun geht es um die Zukunft. „Wir hoffen in den nächsten Tagen auf einen positiven Fördermittelbescheid vom Landkreis für ein neues Tanklöschfahrzeug. Damit wollen wir unser ältestes Löschfahrzeug ersetzen. Es stammt noch von 1993“, sagt der Wehrleiter, der seinen Pieper rund um die Uhr am Mann trägt. Klappt es mit dem Fahrzeug, sei die Meißner Wehr technisch und mit Blick auf den Fuhrpark gut aufgestellt, findet Fischer. Bedarf bestehe derweil in Sachen Schutzbekleidung. Für rund 50 000 Euro sollen hier alle Ehrenamtlichen noch in diesem Jahr neu eingekleidet werden. „Denn die Kleidung hat im vergangenen Jahr gelitten“, berichtet Fischer.

Kein Wunder, waren die Kameraden doch nicht nur bei Großbränden wie dem im Juli bei der Firma Herlac in Coswig im Einsatz, sondern auch bei 155 Hilfeleistungen. Dazu gehören häufig umgestürzte Bäume, die auf Häuser oder Straßen gefallen sind, aber auch geflutete Wohnungen oder Keller. „Zunehmend spielen auch Türöffnungen für den Rettungsdienst sowie Tragehilfen für Personen eine Rolle, die sich selbst nicht mehr bewegen können“, so Fischer. Von solchen Einsätzen habe es 2017 fast 50 gegeben.

Auf eine Neuerung freut sich der Meißner in diesem Jahr besonders. So soll eine der Feueralarm-Sirenen in der Stadt ausgetauscht werden. Bisher gibt es davon vier – auf der Roten Schule, am Feuerwehrgerätehaus Meißen, an der Porzellanmanufaktur und in Winkwitz. Sie alle alarmieren bisher nur bei Feuer mittels akustischem Signal. „Auf dem Dach der Roten Schule wird aber bald eine Sirene mit Durchsageeinheit installiert. So kann die Bevölkerung mit klaren Anweisungen, die zur jeweiligen Gefahrensituation passen, benachrichtigt werden“, sagt der ehrenamtliche Wehrleiter, der im Brotberuf den Sachbereich Brand- und Katastrophenschutz der Stadt leitet. Langfristig sollen dann auch die anderen drei Sirenen umgerüstet werden.

Fischer, dessen Frau als Betreuerin und die älteste Tochter die Bambiniabteilung bereichern, steht auf der Nachrückliste für die sechs Stellvertreter des Kreisbrandmeisters Ingo Nestler. Eine solche Tätigkeit könne er sich gut vorstellen, zumal er dann weiter als Wehrleiter arbeiten könnte. Was die Zukunft der Meißner Feuerwehr betrifft, sei Unterstützung willkommen. „Besonders die täglich abrufbaren Einsatzkräfte zwischen 18 und 40 Jahren sind gefragt.“ Anreize sind neben dem Umgang mit moderner Technik und der Kameradschaft untereinander etwa die sächsische Ehrenamtskarte. Sie ermöglicht unter anderem Eintrittsermäßigungen in kulturellen Einrichtungen wie der Albrechtsburg.

„Ich nutze sie selbst auch gerne“, so Fischer. Trotzdem, ergänzt er, müsse über zusätzliche Anreize nachgedacht werden. Die fünf Euro für zwei Stunden Ausbildung bzw. sechs Euro je geleisteter Stunde im Einsatz reichten sicher nicht aus.

Quelle: www.sz-online.de

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Daher werden aktuell hier hauptsächlich nur die Einsätze aktualisiert.

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